Überteuerte Bücher als Wertanlage: knapp 100.000 Euro Schaden durch Haustürgeschäft

Mann in Anzug (Vertreter) klopft an Haustür
Stand: 15.12.2021

Dubiose Vertreter, die sich als ehemalige Bertelsmann Mitarbeiter ausgeben, zocken ältere Menschen ab. Sie verkauften über Jahre „wertvolle“ Bücher, Faksimile (originalgetreue Nachbildung historischer Dokumente), Bibeln etc. So auch in unserem Fall:

Vertreter haben Verbrauchern über Jahre die angeblichen Wertgegenstände verkauft. Zahlreiche Kunden des ehemaligen Buchclubs sind im Besitz einer Buchsammlung - zum Beispiel der Bertelsmann Lexikothek. Den Kunden wurde vorgegaukelt, dass diese Lexikothek eine enorme Wertsteigerung erfahren würde. Dafür müsse ein teures Faksimile erworben werden. War nicht genug Geld da, wurden auch Kredite angeboten, um den Kauf zu finanzieren. In unserem Fall nahmen die Verbraucher gleich mehrere Kredite auf – die Bücher, die sie bekamen, waren aber ihr Geld nicht wert. Die Vertreter waren anschließend nicht mehr erreichbar.

Unseriöse Anbieter stellen sich immer wieder als ehemalige Vertreter des Bertelsmann-Verlags vor. In den 80er und 90er Jahre hatte der Buchclub des Bertelsmann-Verlags weltweit mehr als 25 Millionen Mitglieder in verschiedenen Ländern. Mitte 2014 wurde er Direktvertrieb eingestellt. Es gibt eine Nachfolgeorganisation „immediaone“ – diese betreut weiterhin Bestandskunden und entwickelt inhaltlichen Angebote weiter – so steht es zumindest auf deren Website. Die Behauptungen der Werber, für Bertelsmann zu arbeiten, können also nicht mehr stimmen.

Bei Haustürgeschäften können Sie von Ihrem  14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen. Wir raten Ihnen, lassen sie sich auf keine Treffen ein. Schicken Sie ungebetene Werber weg. Unterschreiben Sie an der Haustür niemals Verträge!

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