Kriminelle übernehmen Verkäuferkonten auf Amazon-Marketplace

Verbraucher beim Onlineshopping vor Laptop

Das Wichtigste in Kürze

  • Kriminelle kapern bestehende Verkäuferkonten und stellen dort begehrte Produkte ein.
  • Sie stornieren die Käufe und versenden anschließend eine betrügerische Zahlungsaufforderung.
  • Kundinnen und Kunden sollen das Geld direkt an den angeblichen Händler überweisen statt an Amazon.
Stand: 03.11.2022

Auf der Suche nach dem passenden Geschenk zu Weihnachten oder dem Geburtstag landen Sie vielleicht auf dem Amazon-Marketplace. Aufgepasst: Dort sind Kriminelle unterwegs, die Ihnen Ihr Geld aus der Tasche ziehen wollen. Wie das abläuft, erfahren Sie bei uns.

Auf dem Marketplace finden Kundinnen und Kunden Produkte, die Drittanbieter verkaufen oder verschicken. Die Kaufabwicklung erfolgt in diesem Fall nicht über Amazon direkt. Kriminelle nutzen genau das aus. Sie greifen für ihre unseriösen Machenschaften auf bestehende Verkäuferkonten zu.

Verkäuferkonten auf Amazon-Marketplace gekapert

Über Phishing beispielsweise verschaffen sich Kriminelle Zugang zu vermutlich gut laufenden Shops des Amazon-Marketplace und stellen dort in großer Menge Waren ein. Häufig handelt es sich um nicht lieferbare hochpreisige Elektrogeräte wie Tablets, Spielekonsolen und Smartphones oder um Waren zu deutlich günstigeren Preisen.

Die begehrten elektronischen Produkte tauchen zwischen den eigentlichen Waren des echten Handelnden auf und sind für den Shop eher untypisch. Kaum haben Sie das Produkt gekauft, beginnen die Probleme.

Betrügerische Zahlungsaufforderung nach Kauf

Zunächst storniert der mutmaßliche Verkäufer Ihren Kauf. Anschließend erhalten Sie eine E-Mail, die aussieht als sei sie von Amazon. Es wird behauptet, es seien Schwierigkeiten bei der Zahlungsabwicklung mit Amazon aufgetreten. Sie sollen das Geld stattdessen direkt auf das Konto des vermeintlichen Verkäufers überweisen. Dieses befindet sich im oft Ausland, zu erkennen an der IBAN. Anstatt mit DE beginnt die Nummer etwa mit ES für Spanien.

Gehen Sie nicht darauf ein. Überweisen Sie das Geld nicht auf diesem Weg. Sie verlassen damit den geschützten Zahlungsbereich von Amazon. Nur wenn Sie die Vorgaben der Online-Plattform einhalten, sind Sie als Käufer oder Käuferin über die Amazon A bis Z Garantie geschützt.

Wickeln Sie Verkäufe also immer direkt über die Plattform ab: Sonst ist Ihr Geld weg und die Ware erhalten Sie auch nicht.  

Das können Sie tun

  • Kaufen Sie begehrte Produkte bei Ihnen bekannten Händlern.
  • Zahlen Sie niemals direkt an einen Verkäufer. Bleiben Sie immer auf der Plattform.
  • Melden Sie einen solchen Vorgang bei Amazon.
  • Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank oder den Zahlungsdienstleister.
  • Informieren Sie auch die Empfängerbank, dass Sie auf einen Kriminellen hereingefallen sind und auf das genannte Konto (IBAN und BIC) den konkreten Betrag gezahlt haben.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Logo des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Bücher & Broschüren